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Wir erklären Ihnen, welche Vorsorgeuntersuchungen zur frühzeitigen Diagnose der Hypercholesterinämie wichtig sind und welche Risikofaktoren Sie im Blick behalten sollten.

Eine Hypercholesterinämie verursacht häufig keine Beschwerden. Umso wichtiger ist es, bei regelmäßigen Vorsorgeterminen mittels Blutuntersuchung die Blutfettwerte kontrollieren zu lassen. Oft werden erhöhte Cholesterinwerte erst auf diese Weise erkannt. Betroffene der erblich bedingten familiären Hypercholesterinämie erfahren meist sogar erst von der Erkrankung, wenn es schon zu Folgeerkrankungen wie einem Herzinfarkt gekommen ist.1

Die Krankenkassen übernehmen bei Personen ab 35 Jahren in der Regel alle drei Jahre die Kosten für einen Check-up, bei dem die Blutfette kontrolliert werden.2 Hier finden Sie ein Erklärvideo der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zum Ablauf der Gesundheitsuntersuchung. Liegen bei Ihnen beispielsweise bereits Risikofaktoren vor, können notwendige Untersuchungen jedoch altersunabhängig und häufiger durchgeführt werden. Sprechen Sie Ihr Behandlungsteam darauf an. Sie haben Verwandte ersten Grades, die mit einer frühzeitigen Koronar- oder Gefäßerkrankung leben? Frühzeitig bedeutet, dass Männer vor dem 55. Lebensjahr zum Beispiel einen Herzinfarkt erlitten haben.1,3

Hände einer Person mit Einweghandschuhen halten ein Probenröhrchen mit roter Flüssigkeit.
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Bei Frauen gilt ein Auftreten vor dem 60. Lebensjahr als frühzeitig.1,3 Dann ist es wichtig, dass Sie Ihren Cholesterinspiegel frühzeitig testen lassen. Möglicherweise leiden Sie unter der erblich bedingten Form der Hypercholesterinämie. Wichtig: Auch erhöhte Lipoprotein(a)-Werte können ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Mediziner*innen raten dazu, die Konzentration dieses Lipoproteins einmalig bestimmen zu lassen.

Risikofaktoren kennen und senken 

Neben regelmäßigen Vorsorgeterminen und Blutuntersuchungen in der ärztlichen Praxis können Sie selbst aktiv werden und einige Risikofaktoren für erhöhte Cholesterinwerte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen minimieren. Beachten Sie dafür folgende Hinweise: 

  • Hören Sie mit dem Rauchen auf 

Rauchen ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Inhaltsstoffe des Tabakrauchs lassen das LDL-Cholesterin ansteigen und das HDL-Cholesterin absinken. HDL-Cholesterin ist im Körper dafür verantwortlich, überschüssiges Cholesterin aus dem Blut zu entfernen und zurück zur Leber zu transportieren. Durch die beschriebenen Effekte steigt das Risiko für eine Atherosklerose.4,5 Zudem können Blutplättchen verkleben und Blutgerinnsel entstehen, die Gefäßverschlüsse verursachen können.

Eine zerbrochene Zigarette auf türkisem Grund. Tabak liegt rund um die Bruchstellen.
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  • Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen 

Der Verzehr von zu viel gesättigten Fetten und Transfetten kann zu einem hohen Cholesterinspiegel führen. Gesättigte Fette sind zum Beispiel in fetten Fleischstücken und Vollfettmilchprodukten enthalten. Transfette stecken häufig in verpackten Snacks und Desserts.6 Konsumieren Sie stattdessen vor allem Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Fisch.6 Auf diese Weise beugen Sie auch Übergewicht vor, das als weiterer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt.

Eine Frau mittleren Alters mit Küchenschürze. Sie schneidet lächelnd Tomaten. Neben ihr steht ein Kind, das ihr zusieht.
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  • Seien Sie aktiv und sorgen Sie jeden Tag für Bewegung 

Regelmäßige körperliche Aktivität vermindert die Anzahl der LDL-C-Partikel, die eine Atherosklerose hervorrufen können, und senkt damit das Erkrankungsrisiko.7 Zudem kann Bewegung Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Übergewicht positiv beeinflussen.8 Empfohlen werden täglich mindestens 30 Minuten körperliche Betätigung.6 

Eine junge Frau und ein junger Mann in sommerlicher Wanderbekleidung. Sie gehen bergauf auf einem Wanderweg, der von Bäumen umsäumt ist.
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  • Vermeiden Sie Übergewicht 

Auch Übergewicht kann erhöhte Cholesterinwerte verursachen. Zudem fördert es das Auftreten anderer Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder verstärkt diese. Dazu zählen beispielsweise Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck.9 Betroffene können mit einer Ernährungsanpassung und mehr Bewegung das Erkrankungsrisiko senken. Mediziner*innen empfehlen, einen Body-Mass-Index (BMI) von 20 bis 25 kg/m2 anzustreben.6 Er errechnet sich aus dem Verhältnis des Körpergewichts in Kilogramm und der Körpergröße in Quadratmetern. Bei Männern gilt zudem ein Taillenumfang unter 94 cm, bei Frauen unter 80 cm als erstrebenswert.6

Füße stehen auf einer Körperwaage.
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  • Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus und Bluthochdruck müssen wie verordnet behandelt werden

Bei Menschen mit Diabetes mellitus ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) erhöht.10 Der Grund: Durch zu hohe Blutzuckerwerte können Entzündungsreaktionen im Körper entstehen und verschiedene Stoffwechselvorgänge angestoßen werden. Unter anderem wird die Funktion der Zellschicht, die alle Blutgefäße auskleidet, beeinträchtigt.11 Auf diese Weise wird die Entwicklung einer Atherosklerose gefördert. Die Blutgefäße verengen, und es entstehen Plaques, die den Blutfluss mindern. Die Gefahr: Bricht eine Plaque auf, kann ein Gerinnsel entstehen und beispielsweise einen Herzinfarkt verursachen. Mediziner*innen raten daher zu einem Blutzuckerlangzeitwert, auch HbA1c genannt, von unter sieben Prozent oder unter 53 Millimol pro Mol (mmol/mol).6 Auch bei dauerhaft erhöhten Blutdruckwerten nehmen die Gefäßwände Schaden – eine Atherosklerose kann entstehen. Empfohlen wird ein Blutdruck unter 140/90 mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule).6Betroffene mit Diabetes sollten hingegen einen Blutdruckwert von 130/80mmHg anstreben.12 Es gilt: Menschen mit Diabetes mellitus und Bluthochdruck müssen ihre Erkrankungen frühzeitig behandeln, um das Risiko für Folgeerkrankungen zu senken.

Ein Blutdruckmessgerät liegt auf einem Tisch.
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Sie wollen mehr über den Einfluss von Ernährung und Bewegung auf die Cholesterinwerte erfahren? In unseren Bewegungsund Ernährungsartikeln informieren wir über die Zusammenhänge und geben praktische Tipps.

Küchenbrett auf einer Arbeitsplatte. Zwei Hände schneiden eine Tomate mit einem Messer.
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LDL-Cholesterin senken: Die Rolle der Ernährung

Erfahren Sie, wie Sie Ihre Cholesterinwerte positiv beeinflussen können.

Eine Frau und ein Mann höheren Alters in Sportkleidung. Sie joggen gemeinsam auf einer Straße.
iStock-1352619772_Charday Penn

Hypercholesterinämie: Die Effekte von Bewegung

Welchen Einfluss kann körperliche Aktivität auf den Cholesterinspiegel haben? Erfahren Sie mehr.

Quellen

  1. Familiäre Hypercholesterinämie: Entwicklungen in Diagnostik und Behandlung. https://www.aerzteblatt.de/archiv/161185/Familiaere-Hypercholesterinaemie#:~:text=In%20den%20meisten%20europ%C3%A4ischen%20L%C3%A4ndern,Myokardinfarkten%20(7%2C%208). zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  2. Gesundheits-Check-up. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/checkup.html, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  3. 019 ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias: lipid modification to reduce cardiovascular risk: The Task Force for the management of dyslipidaemias of the European Society of Cardiology (ESC) and European Atherosclerosis Society (EAS). https://academic.oup.com/eurheartj/article/37/39/2999/2414995, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  4. Cardiovascular Effects of Exposure to Cigarette Smoke and Electronic Cigarettes: Clinical Perspectives From the Prevention of Cardiovascular Disease Section Leadership Council and Early Career Councils of the American College of Cardiology. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26383726/, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  5. The Health Consequences of Smoking—50 Years of Progress: A Report of the Surgeon General. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24455788/, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  6. European Society of Cardiology (ESC), Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK): ESC/EAS Pocket Guidelines Version 2019: Diagnostik und Therapie der Dyslipidämien. https://leitlinien.dgk.org/files/19_2019_pocket_leitlinien_dyslipidaemien_korrigiert.pdf, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  7. Effects of aerobic exercise on lipids and lipoproteins. https://lipidworld.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12944-017-0515-5, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  8. Cholesterin-Ratgeber. 5. Auflage. https://www.lipid-liga.de/images/PDF/Cholesterin-Ratgeber.pdf, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  9. Übergewicht und Adipositas. https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/uebergewicht/metabolisches-syndrom, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  10. Warum Diabetes den Herzinfarkt begünstigt. https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/diabetes, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  11. The Pathologic Continuum of Diabetic Vascular Disease. https://www.jacc.org/doi/full/10.1016/j.jacc.2008.09.055, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.
  12. Diabetes mellitus und Herz. https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2021/dus_2021_S02_Praxisempfehlungen_Diabetes-und-Herz_Mueller-Wieland.pdf, zuletzt aufgerufen am 12.07.2023.