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Neben anderen Risikofaktoren können hohe Cholesterinwerte Ablagerungen in den Gefäßwänden begünstigen. Für Betroffene steigt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Wir informieren über das Krankheitsbild. 

Der Schlaganfall ist weltweit die zweithäufigste Todesursache.1 Aber was ist ein Schlaganfall überhaupt? Laut Definition ist ein Schlaganfall eine plötzlich auftretende Schädigung von Hirnarealen, die unterschiedliche Ursachen haben kann und mit einer Mangeldurchblutung des betreffenden Areals einhergeht. Bei Betroffenen ist die Versorgung der Gehirnzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen unterbrochen

Ursachen eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall – medizinisch Apoplex – ist meist durch eine Atherosklerose (Gefäßablagerungen) verursacht. Sie wird zum Beispiel durch erhöhte LDL-Cholesterinwerte begünstigt. Folgendes passiert: LDL-Cholesterin dringt in die Gefäßwand ein und führt über entzündliche Prozesse und Umbauvorgänge zum Wachstum einer sogenannten atherosklerotischen Plaque. Eine Atherosklerose entsteht. Die Plaque verengt den Durchmesser der Arterien und stört den Blutfluss. Wenn die Plaque reißt, kann es zur Bildung eines Blutgerinnsels kommen, auch Thrombus genannt. Der Thrombus wird in den meisten Fällen verschleppt und kann in den dahinterliegenden hirnversorgenden Blutgefäßen einen Gefäßverschluss verursachen. Mediziner*innen sprechen dann von einem Embolus. In der Folge werden die betroffenen Gehirnregionen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und können Schaden nehmen.2 Mediziner*innen sprechen von einem ischämischen Schlaganfall. Eine weitere Ursache eines Schlaganfalls: Sind die Gefäßwände durch die beschriebenen Ablagerungen geschädigt und ist zusätzlich der Blutdruck in den Arterien zu hoch, können auch Einblutungen in das Gehirngewebe entstehen und einen Schlaganfall verursachen.2 Diese Form wird von Mediziner*innen als hämorrhagischer Schlaganfall bezeichnet.

Senior mit schmerzverzerrtem Gesicht wird von einem jungen Mann gestützt.
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Grafik mit der Überschrift „Formen des Schlaganfalls“. Dargestellt sind zwei Gehirne. Links die Darstellung des ersten Gehirns. Beschriftung: „Ischämischer Schlaganfall“. Die Vergrößerung eines Bereichs zeigt Blutgefäße im Gehirn. Die Abzweigung eines Blutgefäßes ist blau verfärbt. Beschriftung: „Sauerstoffmangel“. Unterhalb der blauen Verfärbung ist ein Blutgerinnsel zu erkennen. Beschriftung: „Blutgerinnsel (Embolus)“. Rechts die Darstellung des zweiten Gehirns. Beschriftung „Hämorrhagischer Schlaganfall“
Novartis

Das Risiko für einen Schlaganfall steigt mit zunehmendem Alter. Weitere Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes mellitus, Störungen der Blutgerinnung und Fettstoffwechselstörungen wie die Hypercholesterinämie und erhöhte Lipoprotein(a)-Werte. Auch Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern), Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum, anhaltender Stress und Bewegungsmangel begünstigten einen Schlaganfall.3

 

Woran Sie einen Schlaganfall erkennen können, erfahren Sie in unserem Artikel zu Schlaganfall-Symptomen

Behandlung eines Schlaganfalls

Je nachdem, welche Hirnareale von einem Schlaganfall betroffen sind, wie groß die betroffenen Areale sind und wie viel Zeit bis zur Behandlung verstreicht, kann es zu bleibenden neurologischen Schäden kommen. Bei einem Schlaganfall ist daher schnelles Handeln nötig. Sogenannte Stroke-Units haben sich auf Schlaganfall-Notfälle spezialisiert. Die Ärzt*innen gehen gezielt der Ursache für den Schlaganfall nach, um sie schnellstmöglich zu behandeln. Zur Therapie eines Schlaganfalls kommen entweder Medikamente zum Einsatz, die das Blutgerinnsel in der verstopften Arterie auflösen, oder das Gerinnsel wird mechanisch durch einen Katheter entfernt. Im Rahmen der sogenannten Thrombektomie wird ein dünner Schlauch über ein Blutgefäß bis zum verstopften Gefäß vorgeschoben, um das Blutgerinnsel aus dem Gefäß herauszuziehen.4 Wenn dem Schlaganfall eine Hirnblutung zugrunde liegt, überwachen Mediziner*innen die betroffenen Patient*innen. Außerdem wird der Blutdruck der Erkrankten eingestellt, der erhöhte Hirndruck behandelt und die Gerinnung stabilisiert. In manchen Fällen ist eine Operation nötig.

Ein Schlaganfall ist ein lebensbedrohlicher Notfall, bei dem jede Minute zählt. Prof. Dr. med. Karl Georg Häusler, Neurologe und leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Würzburg, informiert im Audiobeitrag, was bei Verdacht auf einen Schlaganfall zu tun ist und welche Symptome Sie kennen sollten. Erfahren Sie außerdem, welche Ursachen ein Schlaganfall haben kann, welche Rolle erhöhte Cholesterinwerte dabei spielen und wie Betroffene einem weiteren Schlaganfall vorbeugen können. Hören Sie jetzt rein!

Die Bedeutung der Vorsorge 

Einem Schlaganfall lässt sich mit verschiedenen Maßnahmen vorbeugen: Eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Zigaretten und Alkohol gehören ebenso dazu wie regelmäßige Bewegung. Sind erblich bedingte Stoffwechselerkrankungen wie die familiäre Hypercholesterinämie oder erhöhte Lipoprotein(a)-Spiegel bekannt, ist zudem eine engmaschige Kontrolle und Behandlung der erhöhten Blutfette ratsam. Medikamente können zusammen mit Lebensstilanpassungen helfen, die Werte positiv zu beeinflussen. 

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Schlaganfall: Symptome erkennen

Beim Schlaganfall handelt es sich um einen Notfall, bei dem jede Minute zählt. Erfahren Sie mehr über die möglichen Symptome.

 

Quellen

1. 12-Monats-Prävalenz von Schlaganfall oder chronischen Beschwerden infolge eines Schlaganfalls in Deutschland –Fact sheet – JoHM 1/2017. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_2017_01_gesundheitliche_lage5.html, zuletzt aufgerufen am 07.09.2023. 
2. Ursachen eines Schlaganfalls. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/schlaganfall/ursachen, zuletzt aufgerufen am 07.09.2023. 
3. Was ist ein Schlaganfall? https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/schlaganfall/, zuletzt aufgerufen am 06.04.2023. 
4. Prof. Dr. Veltkamp im Interview zu Stroke-Units. https://www.youtube.com/watch?v=v3KBs2jPwoU, zuletzt aufgerufen am 07.09.2023.